Pünktlich um 7 Uhr morgens startete unser Bus nach Ban Nahin. Das ist eigentlich untypisch, denn die Uhren in Laos ticken normalerweise langsamer. Als wir in den Bus einstiegen waren noch nicht viele Passagiere an Bord. Der Bus war aber trotzdem schon ziemlich vollgeladen. Das hintere Drittel war zugestellt mit Kisten, Paketen und Säcken. Das Dach war komplett zugepackt. Im Gang und in den einzelnen Sitzreihen im Fußbereich war auch alles voll mit Kisten, Tüten und ganz vielen Kokosnüssen. Später kam dann auch noch ein Fahrrad und Regale dazu. Wir hatten aber Glück und konnten noch eine Sitzreihe ohne Kokosnüsse und Tüten im Fußbereich ergattern. Irgendwo zwischen dem vielen Gepäck gackerte ein Huhn. Ein kleines Mädchen mit kurzgeschorenen Haaren hat sich immer ganz schüchtern zu uns umgedreht, gelächelt und sich dann ganz schnell wieder hinterm Sitz versteckt. Lautstark umrahmt wurde alles von englischer Musik (u.a. „Hotel California“ von The Eagles und Backstreet Boys, es war eine ganz bunte Mischung). Bevor die Fahrt aber richtig losging, kamen zwischendurch noch etliche Verkäufer für eine kurze Strecke in den Bus: z.B. mit Getränken, mit Baguettes (gleich 5 Verkäufer auf einmal), eine Frau mit Fleischspießen, ein Junge mit Kaugummis und sogar 2 Bücherverkäufer.
Als dann endlich alle Verkäufer durch waren und die Fahrt richtig beginnen konnte, waren wir erstmal als Geisterfahrer auf der falschen Straßenseite unterwegs. Wahrscheinlich hat der Fahrer die Einfahrt zur rechten Fahrspur verpasst und konnte nicht auf die richtige Spur wechseln, da in der Mitte Leitplanken waren. Zum Glück ist aber nichts passiert und an der nächsten Kreuzung ist er dann auf auf die rechte Spur gewechselt.
Nach etwa einer Stunde Fahrt gab es erstmal eine Pinkelpause: der Bus hielt direkt an der Straße, alle sprangen raus und „erleichterten“ sich am Straßenrand. Als es immer mehr Passagiere im Bus wurden, hat der Busbegleiter noch ein paar Plastikhocker ganz vorn und im Gang aufgestellt, damit sie noch einen Sitzplatz hatten.
Ankgekommen in Ban Nahin hat eine nette Dame aus einem kleinen Lebensmittelladen gegenüber der Bushaltestelle in unserer Unterkunft “Sainamhai Resort” angerufen, damit wir abgeholt werden konnten. Aber wegen der „Lao-Zeit“ hat es mindestens eine halbe Stunde gedauert bis wie abgeholt wurden. Wir haben dann aber einen sehr schönen Bambus-Bungalow bekommen. Da das Resort etwas abseits vom kleinen Ort Ban Nahin liegt, war es schön ruhig. Nur die Kühe vorm Fenster haben “gemuht” und die Hühner “gegackert”.
Höhlen-Fahrt durch die Tham Kong Lo Cave
Am nächsten Tag haben wir uns nach dem Frühstück ein Moped ausgeliehen um zur Höhle “Tham Kong Lo” zu fahren. Zuerst wollten wir noch zur Touristeninformation nach einer Landkarte und weiteren Infos fragen. Bis wir die Touri-Info gefunden hatten war schon eine halbe Stunde vergangen. Endlich dort angekommen haben wir auch gleich noch eine Trekkingtour zum Wasserfall “Tat Namsanam” für den nächsten Tag gebucht.
45 km waren es bis zur Kong Lo Cave und wir fuhren auf staubigen von Schlaglöchern übersäten Strassen an ausgetrockneten Reis- und grünen Maisfeldern, kleinen Dörfchen, Kuh- und Büffelherden sowie wunderschöner Berglandschaft vorbei. Auch einige Holzbrücken mussten wir überqueren, das war gar nicht so einfach. Ab und zu sahen wir Rauchschwaden aufsteigen, denn einige Felder wurden abgebrannt. Auf dem Rückweg loderte das Feuer sogar direkt neben der Fahrbahn.
Nach einer Stunde kamen wir endlich an. Man kann mit einem Boot in die Höhle hineinfahren, was wirklich ein besonderes Erlebnis ist. Es können maximal drei Leute in einem Boot sitzen plus zwei Bootsfahrer. Zusammen mit uns war noch ein Deutscher, der uns am Eingang fragte, ob wir uns ein Boot und somit auch die Kosten teilen.
Die Höhle ist 7 km lang. Im Inneren ist es stockfinster und auch etwas kühl. An den höchsten Stellen ist sie bis zu 100m hoch und bildet riesige Räume, einige mit Tropfsteinen und sehr faszinierenden Steingebilden. Es ist sehr beeindruckend.
Die beiden Bootsführer hatten Lampen dabei. Wir hatten auch unsere Stirnlampen mit. An einigen Stellen war das Wasser so flach, dass wir aussteigen mussten und ein Stückchen zu Fuß durchs Wasser gehen oder das Boot anschieben mussten, damit es nicht am Schotterboden hängenbleibt. Insgesamt brauchten wir eine Stunde bis zum Ausgang der Höhle. Danach ging es die 7 km wieder zurück.
Bevor wir uns mit dem Moped wieder auf den Rückweg machen konnten, mussten wir nochmal den Tank auffüllen. „Tankstellen“ gibt es am Straßenrand. Entweder stehen ein paar alte Schnaps- oder Plasikflaschen gefüllt mit Benzin auf einem kleinen Holztischchen oder es wir direkt vom Faß mit einem Schlauch abgezapft.
Dem Sonnenuntergang entgegen fuhren wir Richtung Ban Nahin und kamen müde wieder in unserer Unterkunft an. Dort waren seit dem frühen Morgen schon alle Frauen der Nachbarschaft damit beschäftigt, Essen zuzubereiten um den „Internationalen Frauentag“ zu feiern. Als wir ankamen war die Party aber schon wieder vorbei und unser Gasthausbesitzer ein bisschen besoffen. Er sagte uns, dass auch die Männer mitfeiern dürfen, denn sonst wird es ja langweilig.
Wanderung zum Wasserfall Tat Namsanam
Am Samstagmorgen starten wir unsere kleine Wanderung zum Tat Namsanem Wasserfall. Da sich hierbei schon einige Touristen verlaufen und „abhanden“ gekommen sind, haben wir uns lieber von einen Guide durch den Dschungel führen lassen. Es ging durch dichten Wald, über Stock und Stein, steil bergauf und bergab. Leider war der Wasserfall aufgrund der Trockenzeit nicht so spektakulär. Nur 2 kleine Rinnsäle waren zu sehen. Aber so haben wir uns wenigstens ein bisschen sportlich betätigt, was bei der Hitze ziemlich anstrengend war.