Vor dem Besuch der Tempel von Angkor wurde uns das Nationalmuseum sehr empfohlen. In dem Museum erfährt man vieles über die Kultur der Khmer (die Einwohner Kambodschas) und das prachtvolle Angkor-Reich. Im Museum verbrachten wir zusammen mit Britney einen ganzen Nachmittag um uns auf unsere “Tempeltour” vorzubereiten.
Der Tempel Beng Mealea – vom Dschungel verschluckt
Am 2. April starteten wir die Tempeltour mit dem Beng Mealea. Er ist einer der mysteriösesten Tempel, denn der Dschungel hat ihn quasi “verschluckt”. Ein großer Teil des Tempels ist eingestürzt, aber man kann über die Trümmer klettern und den ganzen Tempel auf abenteuerliche Weise erkunden.
Große Tempel-Tour und Landminen-Museum
Am nächsten Tag starteten wir die große Tempel-Tour mit unserem Tuk Tuk Fahrer Savy. Die meisten Touristen machen zuerst die “kleine” Tour mit den bekanntesten Tempeln. Wir wollten uns aber das Beste bis zum Schluss aufheben. Zuerst besuchten wir den Pre Rup und danach den so genannten Frauentempel Banteay Srei. Der Banteay Srei ist zwar einer der kleinsten Tempel, aber dafür hat er sehr viele detaillierte und wunderschöne Verzierungen.
Auf dem Weg zum nächsten Tempel lag das Landminenmuseum. Der Besuch war sehr interessant und ergreifend. Immer noch fallen fast täglich Menschen den Landminen zum Opfer. Kambodscha ist eines der meist verminten Länder der Erde. Man schätzt, dass es noch 6 bis 7 Millionen Landminen in Kambodscha gibt. Der Gründer des Museums, Aki Ra, ist etwa in unserem Alter. Als er 10 Jahre alt war wurden seine Eltern von den Roten Khmer (eine Guerillabewegung in Kambodscha unter der Führung Pol Pots, der Mitte der 70er Jahre ca. 2 Mio Kambodschaner zum Opfer gefallen sind) getötet. Aki Ra wurde gezwungen für die vietnamesische Armee zu kämpfen. Dabei musste er auch viele Minen legen. Heute versucht er Kambodscha von den Minen zu befreien. Als er damit anfing, hat er die Umgebung per Fuß nach Minen abgesucht und sie per Hand entschärft. Inzwischen arbeitet er mit internationaler Hilfe und entsprechenden Sicherheitsstandards. Neben dem Museum bietet er Kindern von Minenopfern und Kinder die selbst einer Mine zum Opfer gefallen sind, ein zu Hause und Schulbildung.
Nach dem Museumsbesuch setzten wir unsere Tour fort und besuchten folgende Tempel:
- Preah Khan: ein sehr großer und schöner Tempel-Komplex, der uns mit am besten gefallen hat
- Preah Neak Pean: ein kleiner Tempel umgeben von Wasser
- Ta Som: “vereinfachte Miniaturversion” des Tempels Ta-Prohm
- East Mebon: Tempel auf einer künstlichen Insel. Das Wasserbecken ist inzwischen ausgetrocknet.
- Pre Rup: Pyramiden-Tempel der als Vorlage für Ta Keo und Angkor Wat gilt
- Prasat Leak Neang
Vor und manchmal auch in den Tempeln verkaufen Kinder und Frauen Postkarten, Armbänder, Bücher, Souvenirs und Getränke. Man wird ganz oft angesprochen und bedrängt etwas zu kaufen. Teilweise liefen sie uns eine ganze Weile hinterher um ihre Waren zu zeigen. Das kann schon sehr nervend sein, aber man muss bedenken, dass sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Seppel hat sich dazu “erweichen” lassen eine Bambus-Mundorgel zu kaufen. Somit hatte er den ganzen Tag etwas zum Spielen.
Als wir am Nachmittag erschöpft in unserer Unterkunft ankamen, haben wir beschlossen erstmal eine “Tempel-Pause” einzulegen und am übernächsten Tag die kleine Tempel-Tour zu machen.
Kleine Tempel-Tour
Kurz nach 4 Uhr morgens klingelte unser Wecker. Wir wollten den Sonnenaufgang über Angkor Wat, der Mutter aller Tempel, nicht verpassen. 4:30 Uhr sollte es Frühstück geben und für 5 Uhr war der Tuk Tuk Fahrer bestellt. Theoretisch hört sich das ja alles machbar und nach einem guten Plan an, aber praktisch sah es ganz anders aus. Wir haben leider die “Kambodscha-Zeit” nicht mit berechnet. Kurz vor 5 Uhr ging erstmal jemand los um Baguettes fürs Frühstück zu besorgen und auch das Tuk Tuk kam über eine halbe Stunde zu spät. Bloß nicht aufregen, das ist hier halt so… .
Das Morgenrot hinter Angkor Wat haben wir somit leider knapp verpasst, aber wir konnten trotzdem ein paar schöne Fotos schiessen.
Angkor Wat ist das mächtigste Bauwerk von Kambodscha und einer der größten Tempelkomplexe der Welt. Nach Angkor Wat standen folgende Tempel auf unserem Tour-Plan:
- Phnom Bakheng: ein Tempel auf einem Berg mit toller Aussicht, der Berg ist sehr beliebt um den Sonnenuntergang zu sehen
- Angkor Thom: alte Königshauptstadt mit schönen Eingangs-Toren
- Bayon: Tempel in Angkor Thom und neben Angkor Wat die bekannteste Tempel-Anlage von Angkor, Türme mit meterhohen aus Stein gemeißelten Gesichtern
- Thommanom
- Ta Keo
- Ta Prohm: bekannt durch sein von Bäumen durchwachsenes Mauerwerk und durch den Film “Tomb Raider”
- Banteay Kdei
- Prasat Kravan
- Srah Srang: wurde als Wasserbecken für rituelle Waschungen benutzt
Herzliche Gratulation und alle guten Wünsche zum Geburtstag, liebe Nicole! Wir verfolgen Eure Weltreise mit großem Interesse und wünschen Euch noch viele schöne Erlebnisse. Werde schnell wieder gesund und grüße auch Seppel von uns!
Klaus und Doris
Dankeschön für Eure Glückwünsche! 🙂 Viele Grüße zurück von Seppel & Nicole