Teeplantage

Die Cameron Highlands, ein Gebirge auf 1500m Höhe, sind bekannt für ihre Teeplantagen, die sich malerisch über die Hügel ziehen. Die Temperaturen liegen hier um die 20 Grad und waren für uns eine willkommene Abwechslung zu den sonst herrschenden Gewächshaustemperaturen.
Die Busfahrt in die Cameron Highlands sollte eigentlich nur 5h dauern, aber wir kamen erst nach ungefähr 7h im kleinen Ort Tanah Rata an. Wegen der malaiischen Ferien war ziemlich viel Verkehr auf den schmalen Straßen, die sich kurvig die Berge hochwinden. Ein Zimmer im Father´s Guesthouse hatten wir zum Glück bereits vorher gebucht, da schon viele Unterkünfte ausgebucht waren.

Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour zum “Mossy Forest” und durch die Teeplantagen geplant. Mit dem Jeep fuhren wir durch die riesigen grünen Plantagen und unser Guide erzählte uns viel über die Teepflanzen und die Teeproduktion. Was wir bis dahin nicht wussten: grüner und schwarzer Tee werden aus ein und derselben Teepflanze hergestellt. Der einzige Unterschied ist die Verarbeitung. Danach ging es auf den Mount Brinchang, mit 2032m der höchste Berg der Cameron Highlands. Von einem Aussichtsturm konnten wir weit über die Wälder und Berge schauen.
Anschließend machten wir eine kleine Wanderung auf schlammigen Pfaden durch den “Mossy Forest”. Dieser Mooswald ist ein einzigartiger Regenwald, dessen Boden und Bäume von einer dicken Moosschicht überzogen sind und somit sehr viel Wasser speichern. Die Luft hier war sehr feucht und angenehm kühl. Unser Guide erzählte uns, dass es mit 220 Mio Jahren der älteste Regenwald der Welt sei und eine sehr grosse Bedeutung für das Klima hat. Uns hat der Mooswald sehr gefallen, er sieht aus wie im Märchen, so richtig verwunschen. Auch viele fleischfressende Kannenpflanzen haben wir dort gesehen. Die Pflanzen sammeln in ihrem Bauch Wasser und wenn Insekten durstig sind und aus ihnen trinken wollen, fallen sie hinein und werden verdaut. Überhaupt haben wir sehr viel über die Pflanzen im Mooswald erfahren. Nachdem wir schon viel über Tee gehört hatten, wollten wir ihn natürlich auch probieren und fuhren zu einer Teefabrik. Hier konnten wir verschiedenen Schritte der Teeherstellung sehen: Ernten, Trocknen, Walzen, Fermentierung, Trocknen, Sortieren, Verkosten, Verpacken. Beim Ausblick auf die Teeplantagen schlürften wir ein Tässchen “Teh Tarik”. Das ist ein indisches Getränk aus schwarzem Tee, Milch und süsser Kondensmilch. Der Tee wird mit grossem Abstand in die Tasse gegossen, wodurch ein cremiger Schaum entsteht. Sehr lecker!
Neben Tee werden in den Cameron Highlands auch Erdbeeren angebaut (aber nicht im Erdboden sondern in kleinen Töpfchen). Eine Kostprobe davon wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Danach machten wir uns auf den Rückweg, aber nicht mit dem Jeep sondern auf eigene Faust zu Fuss. Zusammen mit den zwei Schwaben Steffi und Jochen sowie Ralph und Jessi aus London wanderten wir im Regen durch den Wald zurück nach Tanah Rata.
Am nächsten Tag wollten Seppel und ich noch eine Wanderung machen, aber nach dem indischen Frühstück ging es Seppel leider nicht so gut und wir verbrachten den Tag in unserer Unterkunft. Am Freitag ging es dann weiter zu den Perhentian Islands…