In Kuala Lumpur erwartete uns das Gegenteil zur Ruhe und Natur die wir im Taman Negara hatten. Mit 1,4 Mio Einwohnern ist “KL” die Hauptstadt Malaysias.
Schon vom Bus aus konnten wir die Skyline mit den riesigen Hochhäusern bewundern. Wir wurden in Chinatown abgesetzt und fuhren dann mit dem Stadtbus in die Nähe unserer Unterkunft. Zu Fuß mussten wir dann aber noch etwas durch die Straßen irren bis wir es fanden. Im Sahabat Guesthouse, was “Freundschaft” bedeutet, bezogen wir ein kleines aber feines Zimmer. Am Abend gab es ein Wiedersehen mit Shasha und Jennifer, die uns zu einer kleinen Sightseeingtour bei Nacht abholten. Bevor es zu den Sehenswürdigkeiten ging, gab es erstmal ein typisches Abendessen mit “Hainan Chicken” und “Yellow Rice”, der in Kokosnussmilch gekocht wird. Sehr lecker :-). Frisch gestärkt führten uns die beiden Mädels zum Merdeka Square, dem Herzen der Stadt. Hier steht der schöne Sultanspalast und im Hintergrund sahen wir schon die Lichter der Petronas Towers. Nach einem Abstecher zu den beeindruckenden Zwillingstürmen fielen wir ziemlich kaputt ins Bett.
Der nächste Tag verlief ganz ruhig. Unser Reise-Blog brauchte mal wieder etwas Pflege und so machten wir es uns im Starbucks bequem und lebten einfach so in den Tag hinein.
Am Dienstag war Sightseeing angesagt. Zu Fuss erkundeten wir Chinatown mit seiner geschäftigen Petaling Street, auf der ein Händler neben dem anderen seinen Stand aufgebaut hat. Weiter ging es zum Pasar Seni Zentralmarkt, wo wir durch die vielen kleinen Geschäfte stöberten. Die KL City Gallery mit einem beindruckenden Modell der ganzen Stadt war unsere nächste Station. Das Modell zeigt Kuala Lumpur mit allen derzeitigen Gebäuden sowie den geplanten Hochhäusern. Den Merdeka Square schauten wir uns heute auch nochmal im Tageslicht an und machten danach noch einen kurzen Fotostopp an der Moschee Masjid Jamek. Bevor es dunkel wurde fuhren wir den Menara KL Tower hoch und hatten von dort einen super Blick über die ganze Stadt. Mit den Ferngläsern konnte man sogar bis in die Fenster der riesigen Bürogebäude schauen und so ein bisschen die Leute beobachten, was ganz witzig war. Ein Mann beugte sich z.B. ein paar Mal auf den Boden, wahrscheinlich betete er.
Für Mittwochmittag waren wir wieder mit Shasha und Jennifer verabredet. Die beiden haben sich ganz lieb um uns gekümmert und wollten uns so viel wie möglich von KL und Umgebung zeigen. Jennifers Bekannter Carlos aus London war im gleichen Guesthouse wie wir und so machten wir uns zu fünft auf den Weg zu den Batu Caves, einer hinduistischen Tempelstätte, etwas außerhalb von KL. Am Fuß der Höhlen steht eine riesige goldene Statue. 272 Stufen führen hoch zur Tempelhöhle. Man sollte sich auch ein bisschen vor den Affen in Acht nehmen. Die sind ganz schön frech und haben Shasha einfach ihre Wasserflasche geklaut.
Gegen Nachmittag fuhren wir wieder zurück. Seppel, Carlos und ich bummelten dann nochmal zu den Petronas Towers und verbrachten den Nachmittag in einem Café im riesigen Shoppingzentrum unterhalb der Türme. Für den Abend hatten Shasha und Jennifer einen Ausflug zu den Glühwürmchen in Selangor geplant. Dort fuhren wir mit einem kleinen Boot auf einem Fluss entlang, an dessen Ufer ganz viele Glühwürmchen in den Bäumen saßen. Das sah faszinierend aus. Und wir wissen jetzt, dass die Männchen dreimal und die Weibchen nur einmal pro Sekunde leuchten. Auf dem Rückweg ging’s noch zum Abendessen in ein typisches Restaurant und die Mädels erklärten uns wieder einiges über die malaiischen Gerichte. Ein typisches Frühstück in Malaysia ist z.B. “Nasi Lemak”: das ist Reis in Kokosmilch gekocht, dazu gibt es getrocknete Anchovis, geröstete Erdnüsse, gekochtes Ei und Sambal, eine mit Chili gewürzte Soße.
Am Donnerstag sind wir zwei nochmal durch KL spaziert. An den Petronas Towers gibt es jeden Abend eine kleine “Wassershow” zu klassischer Musik. Wir hatten es uns auf den Treppenstufen vor dem Brunnen bequem gemacht und ein bisschen die Leute beobachtet. Zum Abendessen haben wir uns wieder mit Shasha, Jennifer und Carlos getroffen. Mit Shisha rauchen und quatschen haben wir zusammen bis 4:00 Uhr früh die Nacht zum Tag gemacht.
Freitag wollten wir eigentlich mit dem Bus nach Melaka weiter und dort Aqila besuchen. Sie hat uns aber am Mittag geschrieben, dass in Melaka der so genannte “Haze” ist, das ist ein ziemlich schlimmer Smog. Grund dafür sind illegale Waldbrände auf Sumatra für Palmölplantagen. Da der Qualm sehr gesundheitsschädlich ist, soll man am besten im Haus bleiben. Sie riet uns deshalb lieber nicht nach Melaka zu kommen. Somit mussten wir unsere Pläne ändern. Also checkten wir die Flüge nach Borneo und konnten sogar ein Schnäppchen für kommenden Dienstag buchen. Damit hatten wir noch vier weitere Tage in KL. Da unser Gästehaus übers Wochenende aber leider ausgebucht war, zogen wir für zwei Nächte ein Haus weiter in das Gästehaus “Phoenix” nebenan. Am Abend kam der Haze dann auch in KL an. Es war aber nicht so schlimm wie in Melaka. Trotzdem wurde uns von Shasha und auch den Gästehäusern geraten Masken zu tragen.
Für Samstag hatte Shasha mit uns einen Ausflug nach Putrajaya geplant. 25km entfernt von KL liegt diese “Verwaltungsstadt”. Die Regierung hat hier alle ihre Ministerien und Wohngebäude für deren Mitarbeiter gebaut. Früher standen hier Kautschuk- und Palmölplantagen, heute moderne Gebäude in gepflegten Grünanlagen. Es gibt es hier auch zwei riesige Moscheen: die Putra Moschee die 15.000 Personen fasst und die Besi Moschee für 20.000 Gläubige.
Wir haben beide Moscheen besucht und dabei viel interessantes über die islamische Kultur erfahren. Die Besi Moschee ist ein sehr modernes Gebäude. Ein freiwilliger Mitarbeiter hat uns durch die Moschee geführt und ganz offen alle unsere Fragen beantwortet. Als der Muezzin zwischendurch zum Gebet gerufen hat, mussten wir kurz still sein und er hat mitgebetet. Wir fragten ihn dann wie ein Gebet abläuft und mit Hilfe seines Assistenten hat er uns alle Schritte erklärt, z.B. was die einzelnen Worte bedeuten und warum man sich auf den Boden beugt. Wir haben dadurch auch einen besseren Einblick in die islamische Kultur und den Glauben bekommen.
Den Sonntag haben wir überwiegend im Sahabat Guesthouse verbracht, da der Smog in KL schlimmer wurde. Abends sind wir, geschützt durch Atemmasken, mit der Bahn zu Shasha gefahren um gemeinsam “Steamboat” zu essen. Das hatten wir in Laos schonmal probiert. “Steamboat” ist eine Art Fondue. Diesmal waren die Zutaten hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte. Auch auf den Straßen sieht man oft “mobile Fonduestationen”. Man kann aus einer Vielzahl an Zutatenspießen wählen und diese dann selbst in einem kleinen Topf mit kochender Brühe garen.
An unserem letzten Tag in KL bummelten wir noch einmal durch eine Shopping Mall und wollten uns auch die Petronas Towers im “Haze” einmal anschauen. Die ganze Stadt war immer noch wie in einen Nebelschleier gehüllt.
Nach 9 Nächten in Kuala Lumpur haben wir die Stadt ziemlich gut kennengelernt und uns hier sehr wohl gefühlt. KL ist uns schon ein bisschen ans Herz gewachsen, wahrscheinlich weil wir von Shasha und Jennifer so viel Interessantes gelernt haben und sie uns die Stadt einfach näher gebracht haben. Am nächsten Tag packten wir wieder einmal unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg nach Borneo…
hallo ihr 2 weltenbummler!
sind ganz angetan von eurer reise. weiterhin viel glück u. spass.
t. monika u. o. fritz