Nach dem Frühstück wurden wir pünktlich um 8:00 Uhr von einem Minibus abgeholt und sammelten dann aber erst noch ein paar andere Mitfahrer ein. Wieder mal waren mehr Passagiere als Sitzplätze an Bord und so mussten wir uns zu viert in eine Dreier-Sitzreihe quetschen. Aber zum Glück war es nur eine Stunde Fahrt bis zu unserem Umsteigepunkt in Ou Chamnar. Wir waren die einzigen die dort ausstiegen und wurden schon von 10 Moto-Fahrern (Moto werden hier die Moped-Taxis genannt) empfangen, die uns auch gleich unsere Rucksäcke aus der Hand rissen. Jeder von ihnen wollte uns natürlich fahren.
Unser Ziel war die kleine Insel Koh Thmei im Süden Kambodschas. Dorthin kommt man nur mit dem Boot. Von Ou Chamnar bis zu dem kleinen Fischerdorf, Koh Kchhang Fishing Village, wo das Boot losfährt, waren es 7 km. Wir fragten einen der Moto-Fahrer nach dem Preis und er wollte 5 Dollar! Wir wussten aber, dass es normalerweise nicht mehr als 2 Dollar pro Moto kostet. Also haben wir auch nicht länger mit ihnen diskutiert. Da sich zwei Fahrer unsere großen Rucksäcke bereits geschnappt und auf ihr Moped gepackt hatten, fuhren wir mit ihnen zum Fishing Village. Seppels Fahrer hat zwar während der Fahrt weiter versucht einen höheren Preis zu verlangen, aber wir haben uns nicht darauf eingelassen. Da muss man ziemlich hartnäckig sein 😉
Das Boot von unserer Unterkunft “Koh Thmei Resort” wartete zwischen vielen Fischerbooten und Stelzenholzhäusern im schlammigen Wasser. Dann ging es zuerst durch Mangroven und schließlich aufs offene Meer. Die Fahrt an sich war schon ein Abenteuer, denn es fing an ziemlich zu regnen und das Boot schaukelte ganz schön auf den Wellen. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir aber gut auf Koh Thmei an und der Regen hörte auf. Es gibt hier nur ein Resort mit 8 Bungalows und eine Grenzpolizeistation – sonst nichts. Endlich waren wir am Meer und dazu noch auf einer einsamen Insel!
Die Bungalows stehen direkt am Strand und man hat einen schönen Blick auf das Meer und die Nachbarinseln. Michael und Kavita, die beiden Besitzer, kommen aus Hannover und man sieht den Bungalows die gute deutsche Wertarbeit an.
Nachdem wir leckeren Fisch gegessen hatten, spazierten wir eine Runde am Strand, an dem es jede Menge schöner Muscheln gibt. Und dann ging es erstmal zu einem erfrischenden Bad ins Meer.
Mit Wellenrauschen im Ohr schliefen wir ein und mit lautem Regen und Donner wachten wir am nächsten Morgen wieder auf. Das Wetter war leider nicht so gut, ziemlich stürmisch und immer wieder Regen. Aber am Nachmittag hörte es endlich auf zu regnen auf und wir konnten noch ein bisschen am Strand spazieren und Muscheln sammeln. Ich würde am liebsten alle mitnehmen, so schön sind sie, aber wir haben ja nicht so viel Platz in unseren Rucksäcken.
Am nächsten Morgen erfuhren wir von Michael, dass sie in einer Nacht- und Nebelaktion ihr Boot “retten” mussten. Durch die hohen Wellen war es gesunken und an Land gespült worden. Sie versuchten zu retten, was noch zu retten war. Zum Glück wurde dabei niemend verletzt. Das Boot musste aber am nächsten Tag zu Reparatur abgeholt werden.
In unserem Bungalow hatten wir noch ein paar “Mitbewohner”. Neben dem friedlichen Gecko “Helmut” (so haben wir ihn getauft), hatten wir leider auch noch andere, weniger freundliche Mitbewohner – Ratten. Zuerst waren unsere Seifen weg. Dann einer meiner Flip Flops, den ich am nächsten Morgen unterem Regal wiederfand. Wie sich später herausstellte, hatte die Ratte alle Riemchen angefressen und ich hoffe, meine Schuhe halten noch eine Weile. Außerdem hat die Ratte auch noch ein großes Loch in meinen kleinen Rucksack geknabbert um an die Schokolade zu kommen, die da drin war. Von der Schokolade hat sie aber nichts gefressen. Diese blöden Viecher!
An unserem letzten Tag auf Koh Thmei war die See wieder ruhig und perfektes Wetter. Wir beschlossen mit dem Kajak zur benachbarten Insel Koh Ses zu fahren. Koh Ses ist eine unbewohnte Insel, es gibt dort auch keine Bungalows. Dafür gibt es aber einen wunderschönen, einsamen Strand und auch gut Schnorcheln kann man dort. Nach einer Stunde paddeln erreichten wir endlich die Insel. Leider war die Sicht unter Wasser nicht so gut, so dass wir nicht schnorcheln konnten. Somit haben wir die Stille und die Einsamkeit der Insel genossen und haben uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Am Abend merkten wir aber schon, dass wir uns einen Sonnenbrand geholt hatten.
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von der schönen Insel Koh Thmei. Zusammen mit Michael, Elena und Helen vom Resort sind wir mit dem Boot zurück zum Fishing Village gefahren. Michael machte seine wöchentliche Einkaufstour, Helen und Elena hatten ihren freien Tag. Das Meer war spiegelglatt und wir sahen sogar ein paar Delfine. Michael nahm uns auf der Ladefläche des Pick-ups mit nach Sihanoukville, die nächste Station unserer Reise.
Dieser Artikel nimmt an der Blogparade „Die schönsten Strände Südostasiens“ teil.