Zwei Wochen durchquerten wir mit einem Camper den Südwesten Australiens. Das war erstmal eine Umstellung, denn seit fast einem Jahr bin ich nicht mehr Auto gefahren und dann fährt man in Australien auch noch auf der “falschen” Seite, nämlich links. Doch es dauerte nicht lange und ich hatte mich schnell daran gewöhnt. Das Gute am Camper war, dass wir immer unser Bett und die Küche dabei hatten.
Der erste Stopp auf unserer Tour war am Supermarkt um uns für die nächste Zeit mit Proviant einzudecken. Danach fuhren wir entlang der Küste, vorbei an Wäldern und Wiesen mit Rinderherden, in Richtung Süden. Schon nach wenigen Kilometern machten wir unsere erste Begegnung mit einem Känguru. Aber es lag leider tot am Straßenrand. Die erste Nacht verbrachten wir in Bunbury. Angekommen auf dem Campingplatz wehte uns ein ziemlich frischer Wind um die Ohren. Je weiter wir in Richtung Süden fuhren, desto kälter wurde es. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang krochen wir in unsere Schlafsäcke und machten es uns im Camper gemütlich.
Von Bunbury aus ging es dann am nächsten Morgen weiter nach Busselton. Die Busselton Jetty ist die längste hölzerne Bootsanlegestelle auf der Südhalbkugel. Fast 2km lang erstreckt sie sich hinaus ins Meer. Boote legen hier aber schon lange nicht mehr an und somit ist es nur noch eine Attraktion für Touristen. Wir spazierten noch eine Weile am Strand bevor wir weiter entlang der Geographe Bay mit vielen schönen Stränden bis zum Leutturm am Kap Naturaliste fuhren. Von hier aus führte unsere Route weiter in die Weinregion Margaret River. Gegen Abend suchten wir uns einen Campingplatz im Wald bei Gracetown und waren hier fast die einzigen Gäste.
Die Region Margaret River ist bekannt für Weinanbau und überall sieht man Weinberge. Natürlich konnten wir da nicht widerstehen und meldeten uns für den nächsten Tag zu einer Weintour an. Wir starteten den Tag mit der ersten Weinverkostung. Danach besuchten wir nicht nur weitere Weingüter, sondern auch eine Schokoladenfabrik, probierten Käse, Öle, Essige, Wurst vom Wild, Kängurufleisch und zu guter letzt auch noch Bier. Nicole hatte vor allem die Schokoladenfabrik gefallen. Dort hat sie gleich mehrmals die Schokolade verkostet. Das Bier hat uns nicht so überzeugt, alles andere war aber sehr lecker und am Ende des Tages waren wir ziemlich voll – natürlich vom Essen, nicht vom Alkohol 😉
Nach zwei Nächten verliessen wir Gracetown und machten uns auf in Richtung Augusta, zum Kap Leeuwin, dem südwestlichsten Punkt Australiens. Von hier aus führte unser Weg weiter durch Wälder mit riesigen Karribäumen, einer Eukalyptusart, die nur im Südwesten Australiens wächst. Unser nächstes Ziel war Windy Harbour…