Fast zwei ganze Tage dauerte die Reise von Samoa nach Südamerika und wir überquerten dabei auch die Datumsgrenze. Wir flogen am 31. Januar nachmittags von Apia 4h nach Auckland in Neuseeland. Hier mußten wir unsere Uhr um 1h zurückstellen. Nach 5h Aufenthalt ging es im nächsten Flieger über Nacht in 12h weiter nach Los Angeles. Die Uhr konnten wir hier 3h vordrehen, aber trotzdem war es in L.A. noch Nachmittag 14:00 Uhr am 31. Januar. Damit war der 31. Januar mit 45h der bisher längste Tag den wir je hatten 😉
Beim Check-In in L.A. wollte die Dame am Schalter plötzlich auch ein Ausreiseticket für Kolumbien sehen. Das hatten wir aber nicht. Zum Glück war unsere Freundin Angie, die wir in Bogota besuchen wollten, noch auf Arbeit (sie arbeitet in einer Reiseagentur). Wir haben ihr schnell eine Nachricht geschickt und sie hat uns innerhalb weniger Minuten ein Faketicket geschickt. Die Dame am Schalter war zufrieden und wir konnten endlich einchecken 🙂 Spät abends flogen wir dann von L.A. in 4h weiter nach Fort Lauderdale in Florida, warteten hier 4h und hatten dann endlich unseren vierten und letzten Flug nach Bogotá, wo wir schließlich 5h später am Nachmittag des 1. Februar gut ankamen.
Angie holte uns vom Flughafen ab und in einer rasanten Taxi-Fahrt ging’s zu ihr nach Hause in das Viertel “Bella Suiza” – “Schöne Schweiz”. Bei dem Namen haben wir uns doch gleich ein bisschen heimisch gefühlt 😉 Am Sonntag mußten wir erstmal ausschlafen, denn der Jetlag hat sich schon bemerkbar gemacht. Nach dem Frühstück besuchten wir einen lokalen Markt und probierten ein paar typische Fruchtsäfte mit so exotischen Namen wie “Lulo”.
Bogotá liegt auf 2600m und die dünne Luft habe vor allem ich am Anfang ziemlich gemerkt. Schon nach ein paar Schritten zu Fuß war ich außer Puste. Aber es wurde von Tag zu Tag besser. 3 Wochen blieben wir bei Angie und nahmen in der Zeit auch ein paar Spanischstunden bei Andrea, einer Studentin. Mit den Einheimischen kamen wir auch schnell in Kontakt, denn Angie hatte kein Internet und wir versuchten deshalb einen Internet-USB-Stick für uns zu besorgen. Ein USB-Stick war schnell gekauft, da dieser aber nur kurz funktionierte, wurde es dann ziemlich mühsam. Stundenlang verbrachten wir im Internetshop, weil die Mitarbeiter nicht in der Lage waren das Problem zu lösen. Schlussendlich haben unser Geld zurückbekommen, aber da brauchten wir ganz schön viel Geduld und Nerven, vor allem auch weil unsere Spanischkenntnisse zum diskutieren viel zu schlecht waren. Aber Angie hat uns super geholfen. Mit dem nächsten Anbieter hatten wir viel mehr Glück und alles funktionierte reibungslos.
An unserem ersten Wochenende in Kolumbien machten wir zu dritt einen Ausflug nach Villa de Leyva. Am nächsten Wochenende schauten wir uns dann zusammen Bogotá an. Wir machten mal eine etwas andere Stadtführung mit, nämlich eine Graffiti-Tour. Das war echt interessant, denn es gibt so viel unterschiedliche Streetart, wie z.B. kleine Masken an den Wänden, die man sonst gar nicht beachtet wenn man durch die Straßen läuft. Wir erfuhren bei der Tour viel über die Hintergründe der Sprayer, was die Bilder bedeuten und wie sie mit der Geschichte und Politik Kolumbiens zusammenhängen.
Mit der Seilbahn fuhren wir nach der Graffititour auf den 3200m hohen Berg Cerro de Monserrate. Hier steht auch eine kleine Kirche und vor allem am Wochenende kommen sehr viele Besucher. Am Nachmittag fing es dann, wie eigentlich jeden Tag, an zu gewittern und es wurde recht kühl, so dass wir uns dann wieder auf den Heimweg machten.
Seppel und ich schauten uns zusammen auch die “Candelaria” an, Bogotá’s koloniales Viertel mit schmalen Kopfsteinpflasterstraßen, alten Häusern, Museen, Cafés und dem Plaza de Bolivar. Das “Museo del Oro”, wichtigstes Goldmuseum der Welt, haben wir natürlich auch besucht und erfuhren viel Interessantes über die Geschichte des Goldes in Kolumbien.
Da Bogotá mit fast 7 Mio. Einwohner ziemlich groß ist, sind wir meist mit dem Taxi in das Zentrum gefahren. Wir hatten mit John sogar unseren persönlichen Taxifahrer, da er ein Bekannter von Angie ist.
Neben Sightseeing und Spanischunterricht haben wir auch weiter an unserem Blog gearbeitet und auch unsere weitere Reise durch Kolumbien geplant. Die Reiseplanung war gar nicht so einfach, da es viele schöne Gegenden in Kolumbien gibt. Es wäre für uns auch sehr hilfreich gewesen, wenn es für Südamerika eine Reisesuchmaschine wie GoEuro geben würde, mit der man schnell und einfach die verschiedenen Verbindungen zu den einzelnen Orten angezeigt bekommt. Aber mit ein bisschen mehr Aufwand konnten wir unsere grobe Planung dann doch noch abschließen bevor wir mit Angie übers Wochenende nach San Gil fuhren.
Während unserer Zeit in Bogotá haben wir leider auch eine traurige Nachricht erhalten. Yok Do, unser Guide bei der Dschungel-Tour in Kombadscha, wurde von einer Kobra gebissen und muss für mindestens 3 Monate im Krankenhaus bleiben. Er hatte Glück im Unglück und wird keine weiteren Schäden davon tragen. Da er aber die nächsten Monate nicht arbeiten und somit kein Geld verdienen kann, ist die Existens seiner Familie stark bedroht. Deshalb haben wir Yok Do auch mit einer Spende understützt und hoffen, dass es ihm bald besser geht. Wir möchten uns hiermit auch sehr bei GoEuro bedanken, die auch 100 Euro für ihn gespendet haben!
Bitte lasst es uns wissen, wenn auch ihr unserem Freund Yok Do helfen wollt!
Vielen Dank auch an Frank Eiselt, der unseren Freund Yok auch unterstützt hat.